endlich mal wieder ein Blogeintrag!

3,5 Wochen ist es schon her, als ich den letzten Eintrag geschrieben habe. Jetzt geht das Ganze wirklich schon mit großen Schritten dem Ende zu und ich bin viel beschäftigt – daher gab es so lange nichts zu lesen.

Ich war beim Veronica Maggio Konzert, beim Arkitekturfestival, dem Opening vom Trädgården – einem Open Air Club (wo man um 17:00 mal 1 Std. ansteht …) und natürlich auch wieder Dodgeball spielen. Zufällig habe ich mitbekommen dass Comic Festival in Stockholm war und ich hab mir ein tolles Comic gekauft und eine Podiumsdiskussion angehört.
Die letzten 2 Wochen war ich auch alleine in der Wohnung weil Peter in Georgien und Armenien unterwegs ist – ich hatte aber Besuch, also keine Angst, ich habe mich nicht einsam gefühlt.
Nachdem ich Peter zum Flughafen gebracht habe war ich auf einem Flohmarkt im Orion Theater. So eine tolle Location. Scheint ein recht altes Theater zu sein und man sieht quasi ein bisschen hinter die Kulissen. Danach war ich noch mit Konstantin und einem österr. Freund von ihm in der Stadt unterwegs. Der hatte auch gerade Besuch von Freunden aus der Heimat – da waren wir also 5 Österreicher, bisheriger Rekord für mich hier in Stockholm.

Werner und Milka haben mich dann noch relativ spontan für 4 Tage besucht. Leider war das Wetter nicht optimal trotzdem sind wir viel herumgelaufen und sie waren meine ersten Besucher die noch nie zuvor in Schweden waren – also endlich auch mal eine richtige Altstadt Tour ;-).

Am Montag wollten wir dann mit Peters Auto einen Rasenproduzenten in der Nähe besuchen fahren, als ich jedoch zum Auto ging stand es nicht mehr dort, wo ich es geparkt hatte. Es wurde aufgebrochen und anscheinend versucht zu stehlen. Weiß nicht woran es gescheitert ist, die Lenkradsperre war drinnen, das Auto aber ca. 15m weit bewegt worden. Hab dann bei der Polizei angerufen und die Meldung gemacht. Wir sind dann eben auf ein Mietauto ausgewichen und nach Stallarholmen gefahren. Neben der Rasenproduktion haben wir auch einen Wikingerfriedhof gesehen und waren kurz beim Schloss Gripsholm, das war aber leider geschlossen.

Für die Uni hab ich mittlerweile alles abgegeben – warte nur noch auf die Noten. Bisher hab ich alles bestanden.

Und vorige Woche ist dann Mihaela wieder auf Besuch gekommen. Wir hatten schon viel geplant und daher war es nicht ganz so relaxed aber trotzdem sehr schön – aber jetzt mal eins nach dem andren.
Am ersten Tag waren wir in der Oper und haben uns „Freuds anatomisches Theater“ angesehen. Das ist eine Mischung aus einem Ballett und einem Theaterstück. In einem kleineren Saal in der Oper haben sie eine runde Tribüne gebaut und alles hat sich in der Mitte, abgespielt, auf ca. 15m2 – man ist also wirklich nah dran gesessen. Wir sind aber in der letzten Reihen, neben der Hofkapelle gesessen.
Das Stück war sehr interessant weil es so viele unterschiedliche Aspekte beeinhaltet. Ich war sehr positiv überrascht. Also überrascht weil ich dachte, dass es „nur“ ein Ballett ist – es wurde dann aber doch recht viel auf schwedisch gesprochen, das war aber eigentlich eh toll.

Am nächsten Tag waren wir bei der Impro Show – da war ich schon vor ein paar Monaten, wollte aber unbedingt mit Mihaela nochmal hingehen. Ich finde, diesmal war es nicht ganz so gut. Also es war scohn sehr lustig und natürlich großartige Leistungen der Schauspieler, aber beim ersten Mal war es besser.
Am Samstag Abend hatten wir dann Freunde zu uns eingeladen um gemeinsam den Songcontest anzusehen. War auch ein sehr lustiger Abend. Jeder brachte etwas zu Essen mit und somit hatten wir einen tollen Mix an Pikantem, Süßen und Früchten. Dass Schweden gewinnt hat von uns eigentlich niemand gedacht – ich finde ja auch, dass sie es nicht verdient haben.

Am nächsten Tag in der Früh sind wir dann mit der Fähre nach Gotland gefahren. Eine Insel im südlichen Schweden. Die ist flächenmässig ca. so groß wie das Burgenland hat aber nur 1/8 der Einwohner. Dort hatten wir ein Mietauto bzw. hatten wir in ein Ferienhaus gemietet – ein echtes schwedisches, rotes Ferienhaus. Wir sind dann den ganzen Tag von Strand zu Strand gefahren und haben uns dazwischen angesehen was unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Am Montag Nachmittag sind wir dann wieder zurück gefahren, haben uns davor aber noch Visby angesehen. Hat eine wirklich sehr schöne, mittelalterliche Altstadt.

Ich hatte Mihaela gebeten einen Koffer mitzunehmen damit sie einiges von meinem Zeug mit nach Wien nimmt. Sie wollte dann noch für sich und Freunde Butter mitbringen weil sie von der schwedischen, gesalzenen Butter so begeistert ist. Diese Vorstellung endete dann am Flughafen als wir erfuhren, dass der Koffer 30kg hatte. Einige Sachen konnten wir ins Handgepäck umpacken aber ~4kg Butter blieben bei mir. Mal schauen was ich damit noch anfangen kann.

Meine digitale Kamera scheint übrigens kaputt zu sein. Ich fotografiere aber eh recht wenig damit, ist also derzeit nicht so tragisch, bin aber neugierig was die Reparatur kosten wird.

Schön langsam gewöhne ich mich daran, dass es so lange hell ist. Wobei ich, als ich das erste Mal um 01:00 nach Hause kam dachte, dass es schon wieder hell wird – beim zweiten Mal aber bemerkte, dass es gar nicht dunkel war dazwischen. Bald wird es auch in Stockholm die ganze Nacht über gar nicht ganz finster.

Heute bin ich auf dem Weg nach Norwegen. Martin, Maarten und ich werden die nächsten 6 Tage in Oslo, Flåm und Bergen verbringen. Danach hab ich noch eine Woche in Stockholm bevor meine Reise nach Finnland beginnt. Da geht es erst auf ein Filmfestival nach Lappland und dann werde ich noch ein paar Tage durch das Land reisen und Helsinki besichtigen und auch Mittsommer dort verbringen. Danach geht es weiter nach Tallinn, Riga und Vilnius bzw. über Krakau zurück nach Wien. Ziemlich genau in einem Monat bin ich also wieder zurück in Österreich. Ob sich bis dahin noch ein Blogeintrag ausgeht kann ich derzeit nicht versprechen, werde mich bemühen zumindest einen Abschlussbericht zu schreiben.

Hier aber nun noch ein Sammelsurium an Fotos der letzten Wochen und Tage:

Schwedische Architektur

In der Gegend, in der ich hier wohne, gibt es sehr viele neuere Wohnhäuser und es wird auch viel gebaut. Man erkennt aber anhand der Häuser sehr gut bis wo hin diese Siedlung früher gereicht hat. Ein paar der älteren aber auch neueren und vor allem „typisch schwedischen“ Häuser hab ich fotografiert. Bei uns in der Gegend gibt es gar nicht so viele rote Häuser – aber sonst sieht man wirklich überall Häuser in jeder Größe und Form in der typischen „falu rödfärg“.

Die Fotos hab ich übrigens mit meiner Hasselblad aufgenommen – das ist eine schwedische Kamera.

Frühling!

Einiges hab ich erlebt in den letzten 2 Wochen, hier nun endlich meine Erzählungen dazu.

Wie angekündigt waren meine Eltern 3 Tage auf Besuch. Am ersten Tag sind wir hauptsächlich in der Stadt herumgelaufen – ich glaube über 24.000 Schritte waren es an diesem Tag. Vom Hotel aus sind wir Richtung Södermalm gegangen, dort den Monteliusvägen entlang der Küste mit toller Aussicht auf Gamla Stan und Normalm. Dort dann das vermutlich erste Selfie meiner Eltern aufgenommen:

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ein bissl windig war’s …
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Alle wollen’s aussehen wie Versailles, diese Schlösser …

Am nächsten Tag waren wir dann beim Schloss Drottningholm – dem Wohnsitz der königlichen Familie. Erst gab es eine Führung durchs Schloss, dann haben wir uns den Garten angesehen und anschließend noch das Theater.
Am Abend war dann Kulturnacht in der Stadt. Da haben viele Museen die ganze Nacht offen und es ist freier Eintritt und es gibt sehr viele kostenlose Veranstaltungen und Vorführungen über ganz Stockholm verstreut. Ich war bei der Ballettakademie und hab dort 3 kurze Performances gesehen und es wurde auch ein Film gezeigt. Hier der Film, damit ihr euch vorstellen könnt was dort so gezeigt wurde – nämlich kein klassisches Ballett.

Die Ballettakademie hat zum ersten Mal bei der Kulturnacht mitgemacht und als ich gekommen bin hab ich mal ca. eine dreiviertel Stunde vor der Tür gewartet bis ich überhaupt rein gekommen bin, es hat sich aber ausgezahlt, wie ich finde. DSC_0086Anschließend hab ich noch kurz in der Oper vorbei geschaut, da war aber gerade eine Vorstellung am Laufen und deswegen nicht viel zu sehen außer dem Eingangsbereich und dem Pausenraum (falls das so heißt)

Am Sonntag waren wir dann noch in Sigtuna – das ist die älteste Stadt in Schweden und sehr nett für einen kurzen Ausflug. Die Altstadt ist sehr schön, es gibt Runensteine zu sehen eine Jause bei Tant Bruns ist auch ganz nett.

Danach sind meine Eltern schon zum Flughafen. Es war sehr schön ein paar Tage ein richtiger Tourist zu sein aber auch, dass ich „meine Welt“ ein bisschen herzeigen konnte. Wenn die Eltern auf Besuch sind ist natürlich auch toll, dass man in Restaurants essen geht und sie Dinge aus der Heimat mitbringen (ganz abgesehen davon, dass man einfach mal wieder Zeit mit seinen Eltern verbringen kann). Aus den „bestellten“ 8 Pkg. Mannerschnitten sind dann halt 28 oder so geworden, jetzt muss ich halt wieder ein bissl mehr naschen …

Ich bin am Abend dann ins Kino um „im Keller“ von Ulrich Seidl anzusehen. Ulrich Seidl war ja ein paar Tage zuvor in Stockholm weil der Film hier Premiere hatte und es auch ein Publikumsgespräch mit ihm gab. Wenn man der einzige Österreicher im Kino ist reflektiert man das ganze was da im Film passiert schon bissl mehr auf sich – Unbehagen garantiert. Es war aber auch interessant zu bemerken, wie viel man einfach nicht übersetzen kann und somit verloren geht, wenn man die Originalsprache nicht versteht.

Am 30.4. – also immer der letzte Tag im April ist Valborg, also Walpurgisnacht. Das wird in Schweden recht groß gefeiert. Studenten aus dem ganzen Land pilgern nach Uppsala und feiern dort dann gleich mehrere Tage – zum Glück hatten wir es nicht ganz so weit dort hin. Am Haupttag wird mit einem Champagnerfrühstück im Park begonnen (das war uns aber zu Früh), anschließend gibt es ein Bootrennen am Kanal. Die Studenten basteln aus Styropor Boote mit denen sie den Kanal hinunterfahren, wobei es aber 2 Stufen zu überwinden gilt. Viele sind verkleidet und manche bauen sehr extravagante Boote. Also es ist kein Rennen auf Zeit sondern es geht eher darum man es schafft, mit dem Boot bis ins Ziel zu kommen.

Entlang des Flusses stehen ein paar Tausend Leute – von Jung bis Alt und sehen dabei zu. Mehr oder weniger lautlos wird einfach nur zugeschaut. Kein anfeuern, zujubeln, die tollen Boote oder Kostüme akustisch wertschätzen, gar nix. Die stehen einfach nur herum und schauen zu. So richtig schwedisch. Wir haben versucht ein paar mal ein bisschen Stimmung rein zu bekommen, aber da macht einfach NIEMAND mit. Aber das ändert sich dann schon ein paar Stunden später vor allem im Park. Da sind dann alle gut drauf und es kommt Festivalstimmung auf. Man sitzt einfach in der Wiese, es spielt Musik, Leute tanzen und wir hatten dieses Jahr sogar gutes Wetter.

Um 15h dieses Tages ist dann der quasi offizielle Frühlingsbeginn. Man trifft sich vor der Bibliothek und winkt mit seiner Studentmössa (in Skandinavien bekommt/kauft man zur Matura eine Kappe die zu bestimmten Ereignissen getragen wird). Kleine Blasmusikkapellen und Orchester spielen auf wobei die meisten der Musiker schon drei Tage lang gefeiert haben dürften … Im Zuge dessen hab ich auch ein neues Lied kennen gelernt – ist mir aufgefallen weil es einen deutschen Text hat.

IMG_20150430_144730Um Punkt 15:00h winken dann alle mit ihren Kappen und dann ist eben Frühling. Für all jene, die die Matura nicht geschafft haben, nie angetreten sind oder einfach nicht aus Schweden sind haben sie auch Papiermützen ausgeteilt – damit eben jeder mitmachen kann.

Uppsala ist ja eine Studentenstadt und da läuft das ganze System ein bissl anders ab als in Stockholm. Dort gibt es nämlich so Studentenverbände (Nations), ähnlich wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt. In den Häusern der Verbände gibt es dann den ganzen Tag Parties, man muss aber Mitglied sein um rein zu kommen. Manche Dinge passieren aber auch auf der Straße damit alle was davon haben – so wie diese wunderbare Swing Band.

Also um das ganze ein bissl zusammen zu fassen: die ganze Stadt ist im Ausnahmezustand. Es ist ein bissl wie ein wirklich großer Kirtag. Es ist natürlich keine Uni an diesem Tag (also eigentlich nur in Uppsala) und sehr viele Leute gehen nicht zur Arbeit (und am nächsten Tag gibt es meist eigene Öffnungszeiten …). Es gibt so viele verschiedene Dinge, da ist sicher für jeden etwas dabei – von Jung bis Alt, und für jeden Musikgeschmack. Wir sind dann am frühen Abend wieder nach Stockholm gefahren (ca. 1 Std mit dem Zug), die Parties gehen aber die ganze Nacht bzw. auch noch die nächsten Tage …

Von Uppsala selber hab ich jetzt ein bisschen mehr gesehen, aber so eine richtige Stadttour hab ich immer noch nicht gemacht. Der Dom in Uppsala ist das höchste Kirchengebäude in Skandinavien und Krönungs- als auch Grabstätte vieler schwedischer Könige sowie Sitz des Erzbischofs. So, Bildungsauftrag erfüllt.

A100187_31Da ich dann schon am Abend zu Hause war konnte ich mir auch noch die Valborg Feier der Nachbarschaft ansehen. Es gab ein Feuer und es wurde gesungen. Kinder haben Gedichte aufgesagt oder gesungen und es war hauptsächlich was für Familien. Deswegen waren Peter und ich nur ca. 10min dort – als wir hingekommen sind hat sich das ganze aber auch schon eher aufgelöst.

Es ist ja jetzt angeblich Frühling, die Bäume werden schön langsam grün aber von Temperaturen wie in Wien können wir nur träumen- wobei wir heut sogar 17° bekommen sollen!

Schweden ist ja ein stark sozialistisch geprägtes Land und natürlich ist dann am 1. Mai in Stockholm einiges los. Ich war ja noch nie auf einem Maiaufmarsch also hab ich hier mal die Möglichkeit war genommen. Es gibt mehrere Züge von verschiedenen Parteien, die zwei großen werden von der Sozialistischen Partei und von der Links Partei organisiert – jeweils so 10.000 Leute (die Fotos davon sind auf der anderen Kamera, davon gibts jetzt leider keine).

Am Sonntag hab ich dann mit Peter einen Ausflug gemacht. Wir waren in Mariefred beim Schloss Gripsholm. Mariefred liegt am Mälaren (See), sowie sehr viele andere Schlösser. Der See Mälaren ist 72km lang (doppelt so lang wie der Neusiedlersee) und mündet in die Ostesee.

A100187_33Das Schloss ist wirklich sehr schön! Ich finde es viel schöner bzw. interessanter als Drottningholm. Es gibt hauptsächlich Gemälde von schwedischen Adeligen zu sehen aber die Räumlichkeiten alleine sind einen Besuch wert. Es gibt auch ein Theater im Schloss das sehr schön ist.

Na gut, das war’s soweit von den letzten 2 Wochen. Heut ist „Ballettakademie Tag“ im Kungsträdgården und anschließend werde ich noch zu einer Impro Show gehen (ihr erinnert euch wie begeistert ich beim letzten mal war …). Morgen ist Veronica Maggio Konzert in Gröna Lund – dem Vergnügungspark – und am Freitag ist Architekturfestival. Also macht’s euch keine Sorgen, mir wird schon nicht langweilig.

Mein Semester dauert ja nun nur noch exakt ein Monat – bald ist’s also vorbei mit meinem Blog und ihr müsst euch einen neuen Sinn für euer Leben suchen, sorry. Ein Auslandssemester kann ich aber wärmstens empfehlen.

PS: Eines wollte ich unbedingt noch erwähnen: BEI UNS IST ES SCHON SOO LANGE HELL!! 1,5 Std. länger als in Wien. So lange wie es bei uns jetzt hell ist wird es in Wien auch am längsten Tag nicht. Der längste Tag in Wien (also auf die Sonne bezogen) ist am 21.6. und dauert 16:04h – in Stockholm haben wir dann 18:37h Tag. Dass es im Winter so lange dunkel ist, darüber spricht jeder. Aber dass es im Sommer soo lange hell ist, darüber hatte ich eigentlich nicht nachgedacht. Da fühlt man sich schlecht wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, um 8:00 Heim kommt und müde ist, obwohl es draußen noch immer wie am Nachmittag aussieht …

Fotos!

Zwei meiner Filme sind ausgearbeitet worden – heute gibts also Fotos vom Jänner bis zur vorigen Woche – varsågod!

Lunchkonzert, Art Week, Dodgeball, Tyresta, …

Es ist schon recht angenehm wenn man auf Auslandssemester ist und dann keine Vorlesungen oder so hat.

Natürlich hab ich ein bisschen etwas für die Uni zu tun aber den Großteil davon hab ich schon in den ersten 2 Monaten erledigt und kann mir die Zeit nun viel freier einteilen. Die Schwedischprüfung hab ich ab heute dann auch hinter mir. Und nur falls jemand glaubt ich bin faul oder so: ich werde dieses Semester 30 ECTS absolvieren. Ich hab noch nie so viele ECTS in einem Semester gemacht. Es könnte sogar sein, dass ich so eine hohe Anzahl in manch 2 aufeinander folgenden Semestern in Wien nicht erreicht hab. Aber ich muss schon zugeben, dass es in Schweden nicht so viel Arbeit ist wie in Österreich.
Damit mir nicht langweilig wird unternehme ich natürlich viel – also das wird euch schon aufgefallen sein, aber für die nächsten Wochen ist auch wieder einiges geplant!

Aber jetzt erstmal zu der vergangenen Woche:

So hell war es nur zwischen den Stücken
So hell war es nur zwischen den Stücken, in der Mitte sitzt niemand weil da ein riesiges Loch war.

Ich war bei einem „Lunchkonsert“. Musiker von der Musikhochschule haben ein Konzert zu Mittag (und dann nochmal am Abend) in einer Reaktorhalle an der technischen Uni gegeben. 25m unter der Erde – spannende Location. Beim Wort Reaktor denke ich immer an ein Atomkraftwerk – keine Ahnung was das eigentlich ist wo wir waren. Es wurde „contemporary music“ gespielt – modern Jazz, den ich im Jänner das erste Mal erlebt habe, ist dagegen sowas wie ein Breitensport. 4 Stücke wurden gespielt und es hat insgesamt ca. 1,5 Stunden gedauert. Es waren hauptsächlich junge Leute (na gut, wer hat schon Zeit um 12:00 in ein Konzert zu gehen …), bis zum Schluss waren ungefähr die Hälfte der Leute anwesend die zu Beginn da waren. Das ist nicht unbedingt für jeden das Richtige.
Es gab da unten natürlich keinen Handyempfang – es würde mich interessieren wieviele Leute es länger ausgehalten hätten wenn sie in der Zwischenzeit mit ihren Smartphones spielen hätten können. Fotos gibts davon leider nicht wirklich – es war so dunkel, dass fotografieren quasi nicht möglich war (und dabei hatte ich extra einen schwarz-weiß Film eingelegt den ich dann in der Natur ausknipsen konnte).
Apropos Fotos und Natur – unten findet ihr dann auch weitere Fotos von meinem Ausflug nach Grisslehamn.

Vorige Woche war auch Art Week in Stockholm und wir haben uns eine Graffiti Ausstellung angesehen. In einem eher peripheren Teil der Stadt durften Graffiti Künstler in einem Industriegebiet/Müllhalde alles besprühen. War recht cool so viele unterschiedliche Stile nebeneinander zu sehen und den Leuten beim Sprayen zusehen zu können.

Kleine Erinnerung von Studenten an Studenten: Deine Mama arbeitet auch nicht hier.
Kleine Erinnerung von Studenten an Studenten: Deine Mama arbeitet auch nicht hier.

Am Abend haben wir dann bei Maarten im Studentenheim gemeinsam gekocht und einen Spieleabend gemacht – das war super. Apropos Studentenheim, hab ganz vergessen euch zu erzählen was in Lappis (so heißt das Studentenheim neben der Uni) jeden Dienstag um 22:00 passiert. Ich wusste schon zuvor, dass es das gibt und einmal durfte ich es schon live erleben.

DSC_0072Am Samstag war ich dann mit Konstantin Dodgeball spielen. Das ist so ähnlich wie Völkerball. Das Spielen hat Spaß gemacht und es waren außer Konstantin und mir nur Schweden – das heißt wir haben hauptsächlich schwedisch gesprochen und deswegen hat es natürlich noch mehr Spaß gemacht. Ich hab während dem Spielen schon gemerkt, dass nach etwa einer Stunde die Kraft stark nachlässt weil dann plötzlich fast alle meine Bälle gefangen wurden. Ich bin es einfach nicht gewohnt zu werfen bzw. solche Bewegungen zu machen – und das hat sich dann vor allem in den nächsten Tagen durch Muskelkater im ganzen Körper auch bestätigt.
Voriges Jahr war übrigens die Europa Meisterschaft auf der Schmelz in Wien – davon gibt es ein kurzes Video von den Schweden:

Am Samstag haben wir Outdoors in einem Schulhof gespielt – das machen sie nur im Sommer – aber das ganze Jahr über wird auch in der Halle gespielt. Organisiert wird das quasi von Korpen – das ist sowas wie die Stockholmer Usi Kurse. Ich habe vor da jetzt öfters hinzugehen (jetzt wo der Schwedischkurs vorbei ist hab ich für sowas Zeit), hab aber leider keine Hallenschuhe. Das muss ich noch abklären wie das hier abläuft.
Am Abend war ich dann noch fort und am nächsten Tag waren wir wandern/spazieren:

Der Tyresta Nationalpark liegt ca. 1 Std. südlich vom Stadtzentrum. Es war ein super schöner Tag – also vom Wetter her aber auch allgemein. Wir haben ca. 5 Stunden dort verbracht und besonders die Seen haben mir sehr gut gefallen. Der Park ist aber landschaftlich sehr unterschiedlich. Ein Gebiet war sehr karg mit vielen toten Bäumen – das könnte aber auch eine Folge des Waldbrandes im Jahr 1999 sein.

Gestern war ich wieder bei der Filmnacht auf der Uni – wir haben „Tillsammans“ (Zusammen), einem Film von Lukas Moodysson aus dem Jahr 2000 angesehen. Es ist ein Film über eine Gruppe von jungen Leuten die eine Art Hippiekommune in den 1970er haben. Hat mir gut gefallen.

Bei uns ist es jetzt schon irrsinnig lange hell – laut timeanddate.com 1h länger als in Wien – und mittlerweile auch schon mehrere Tage hintereinander warm – also 14°.

Am Wochenende kommen meine Eltern auf Besuch und Martin, Maarten und ich haben nun schon die Zugtickets für einen Trip nach Norwegen für Ende Mai gekauft und ausserdem habe ich vor Mite Mai noch ein bisschen durch Schweden zu reisen – das mal als Teaser.

Hier nun noch die versprochenen Fotos von Grisslehamn:

Einmal Ostern und zurück

Diesmal hat es ein bissl länger gedauert, sorry.

Wie angekündigt war ich über Ostern in Österreich und hab die Tage mit meiner Freundin, Freunden und Familie verbracht. Hat sich wir Urlaub angefühlt und war natürlich sehr schön und ich habe es genossen.

Natürlich war es auch interessant zu sehen wie sich Wien so entwickelt, vor allem im Bereich Mode dürfte es in Österreich nun steil bergauf gehen ;-)

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Bei der Zugfahrt nach Österreich war ich sehr produktiv und die Zeit ist schnell vergangen. Ich musste 2x umsteigen – einmal in Kopenhagen und einmal in Hamburg. Hatte jeweils nur eine halbe Std. dazwischen und war etwas besorgt ob das auch alles klappen wird – aber ja, es ist sich alles ausgegangen. Mit der Fähre von Dänemark nach Deutschland (der Zug fährt auf eine Fähre) ist das immer ein bisschen heikel, aber wir hatten dann nur 20min Verspätung und somit ist sich alles ausgegangen.

Bei der Rückfahrt war ich dann nicht mehr so motiviert zu arbeiten und demnach war es ein bissl langweilig, aber hat trotzdem gut gepasst.

Zurück in Stockholm hab ich die ersten Tage dann hauptsächlich damit verbracht zu arbeiten. Ich arbeite zur Zeit an ~5 Websites (2 davon sind quasi fertig) und beschäftige mich nebenbei mit einer (für mich) neuen Technologie und da bleibt derzeit nicht viel Zeit für Uni Zeug. Aber im technischen Museum war ich. Am Mittwoch ist von 17-20h immer freier Eintritt. War sehr interessant und gut gemacht – wobei auch dieses Museum ehr auf Kinder ausgerichtet is.

Am Wochenende hab ich dann einen Ausflug nach Grisslehamn gemacht. Das ist eine Ortschaft nordöstlich von Stockholm am Meer. Bin dort dann einen großen Teil der Küste abgegangen. Es war ein recht warmer aber windiger Tag und ich habe es sehr genossen in der Natur bzw. am Meer zu sein. Das Meeresrauschen, die Möwen und die salzige Luft lassen Urlaubsstimmung aufkommen.

Hingefahren bin ich mit dem Bus – von der Uni aus fährt ein Bus 1 Std. nach Norrtälje und dann fährt man nochmal eine Stunde bis Grisslehamn. Und dort konnte ich mit meinem Öffi Ticket für Stockholm hinfahren ohne etwas zuzahlen zu müssen. Das Öffi Ticket für Stockholm ist zwar recht teuer (~€60 / Monat) dafür kann man in einem sehr großen Gebiet reisen – das ist fast so als könnte man mit dem Ticket für Wien auch in ganz Niederösterreich herumfahren. Ist halt quasi ein Nachteil wenn man sich nur in Stockholm bewegt.

Ich möchte ja unbedingt noch viel vom ländlichen Schweden sehen bzw. das Land allgemein erkunden. Also Stockholm ist toll und das kulturelle Angebot und die vielen Möglichkeiten schätze ich sehr, es ist mir aber auch wichtig ein umfassenderes „Schweden-Bild“ zu gewinnen.

Am Sonntag war ich dann im Architekturmuseum wo gerade eine Wanderausstellung zu sehen ist die von The Guardian zur besten Ausstellung 2014 gewählt wurde. Ich weiß jetzt auch warum! Es waren so tolle Architekturfotos zu sehen, u.a. von Fotografie-Größen wie Walker Evans, Bernd & Hilla Becher, Andreas Gursky, Julius Shulman und Ed Rocha um nur einige zu nennen. Und die Dauerausstellung war auch nett.

DSC_0057Diese Woche ist Art Week in Stockholm, da werde ich mir auch ein paar Ausstellungen ansehen und Veranstaltungen besuchen. In Stockholm war übrigens im Jahr 1968 eine Andy Warhol Ausstellung und davon hab ich mir im Museum ein Plakat gekauft – das passt ganz gut für einige „Leser“ meines Blogs ;-) Obwohl ganz so is es nicht. Ein paar von euch haben mir gesagt, dass sie gerne auch lesen was ich schreibe! Es freut mich übrigens sehr, dass ihr meinen Blog verfolgt und euch dafür interessiert was ich so erlebe auf meinem Auslandssemester.

DSC_0056Ansonsten haben die Kirschbäume im Kungsträdgården (Garten des Königs) schon zu blühen begonnen – das ist angeblich immer ein großes Ding in Stockholm und am Wochenende gibt es da dann auch irgendein Fest oder so.

Riding home for Easter

Heute gibt es endlich mal wieder ein Update. Wie vorige Woche angekündigt hat sich die letzten Tage einiges getan. Ich war viel unterwegs und erzähle euch gerne kurz von all den Aktivitäten.

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mein erster Pannukakku

Ich fang mal mit vorige Woche Donnerstag an: Hab mich mit Annika getroffen um meine Portraitserie zu starten (dazu mehr wenn das weiter vorangeschritten ist) und danach haben wir Pannukaku gebacken. Das ist die finnische Version von Pfannkuchen – super lecker und recht einfach.

Am Freitag war ich dann bei „Code in the Dark“. Das ist quasi ein Programmiercontest für Webentwickler. Es gab 12 Computer und die Personen, die gleichzeitig angetreten sind haben ein Bild von einer Website bekommen und diese in 15min nachbauen müssen. Dabei dürfen sie aber nur den Code ansehen und nicht wie das Ergebnis dessen aussieht – deswegen „in the dark“.

Könnt sein, dass das für Außenstehende etwas komisch wirkt - anderen beim Programmieren zuzusehen ...
Könnt sein, dass das für Außenstehende etwas komisch wirkt – anderen beim Programmieren zuzusehen …

Nach 15min wird dann nachgesehen wie das aussieht, was man gemacht hat und die Zuschauer voten wer es am besten gemacht hat. Das war eine recht interessante Erfahrung und hat Spaß gemacht. Das Event wurde von einer Firma veranstaltet und das Event war nicht nur kostenlos, es gab auch Essen und Getränke gratis.

Am Freitag war ja auch Sonnenfinsternis – leider war es bei uns komplett bewölkt, wir haben die Zeit daher in einem Cafe verbracht. Da haben wir davon genau so viel gesehen als wie wenn wir in der Kälte draußen zugesehen hätten. Das Cafe ist dafür aber toll eingerichtet und sie hatten so viele leckere Süßigkeiten!!

Am Samstag war dann „European Day of Early Music“ – wie ihr sicher alle wisst (und auch World Poem Day). In unserer Clique gibt es eine Musikerin, Franziska (aus OÖ), die mit Kollegen am Hauptbahnhof bei einer Veranstaltung der Musikhochschule mitgemacht hat. Wir haben uns angehört wie das klingt wenn 5 Personen „early music“ mit Blockflöte spielen. (Auf Englisch heißt Blockflöte übrigens „Recorder“ – wenn man nicht weiß was für ein Instrument das ist, klingt es erstmal ziemlich cool ;-) )
Am Abend waren Martin und ich dann bei Carolins (unser Buddy) Geburtstagsparty eingeladen. Das war sehr nett. Carolin hat uns anfangs ein paar Leute vorgestellt, es haben sich aber während des Abends auch einige „im Vorbeigehen“ vorgestellt und ich hab mit fast allen Leuten zumindest kurz geplaudert. Das war eine sehr angenehme Atmosphäre. Carolins Freund (Patrick) hat auch Geburtstag gefeiert, das heißt es waren auch Freunde und Kollegen von ihm da. Patrick arbeitet bei Spotify (das ja eine schwedische Firma ist), dementsprechend waren viele Leute von Spotify da mit denen wir auch über technische Dinge und so geplaudert haben (viele von euch werden sich denken, dass das super langweilig ist, aber Martin und mich hat es interessiert).

Einer von Patricks Kollegen ist Herkules (aus Griechenland, woher sonst). Ich konnte natürlich nicht widerstehen ihn zum Armdrücken herauszufordern und natürlich hab ich verloren – aber einen Versuch war es Wert ;-).

Am Sonntag war ich dann bei einem Handballmatch. Konstantin, den ich aus dem ersten Schwedischkurs kenne und der nun hier seinen Master macht, spielt in einem lokal Verein mit und das war deren letztes Spiel der Saison. Hab noch nie zuvor ein Handballmatch gesehen und war eigentlich überrascht wieviel Körpereinsatz da erlaubt ist.

Am Montag ist dann der neue Kurs gestartet auf den ich mich eigentlich am meisten gefreut habe – dynamische Programmiersprachen. Leider hat sich dann herausgestellt, dass es super langweilig ist. Die Lehrveranstaltungsleiterin ist, meiner Meinung nach, nicht sehr gut vorbereitet und präsentiert einfach recht schlecht. Ich werde wohl den Kurs nicht fortführen und stattdessen einen Distanzkurz in Webentwicklung machen. Muss das aber noch mit meinem SPL in Wien und dem international Office abklären.

Am Abend war ich dann endlich mal bei „Swing på Universitet“. Es gibt eine Gruppe von Tanzbegeisterten die sich jeden Montag auf der Uni treffen um Swing zu tanzen. Das war cool anzusehen, eventuell geh ich mal zu einem der Kurse die sie davor immer anbieten um auch ein bissl mitmachen zu können.
Am Dienstag Abend war ich dann bei der Movie Night der Studentunion. Da werden immer schwedische Filme gezeigt und diesmal war es „Sällskapsresan“. Ein Film aus den 80er der sehr lustig ist. Ich würde ihn etwa mit Muttertag vergleichen – also auch vom Kultstatus her.

Am Mittwoch waren wir im Nordiska Museum. Am Mittwoch Abend ist immer für 3 Stunden freier Eintritt. Im Museum wird die schwedische Kultur und Traditionen gezeigt. Also u.a. durch Gewand, Möbel, Tisch Gedecke und so Dinge. Also nur bedingt hochinteressant.

Die derzeitige Sonderausstellung heißt „Socker“ und es geht darum wie wir zu Zuckeressern wurden und welche Rolle der heute in unserer Gesellschaft spielt. Das Gebäude selber ist von außen aber auch innen kollosal. Man könnte es aber auch verschwenderisch nennen – je nachdem …

Freitag Abend waren wir bei einer Improshow – Lost in Translation. Das war sooo lustig! Der Untertitel lautet „finding yourself in Sweden“ – also es ging u.a. um die schwedische Kultur und womit man als Einwanderer konfrontiert wird. Die Künstler waren wahnsinnig gut. Und sie hatten auch eine Musikerin dabei, die war auch super gut und es hat so gut dazu gepasst. Ich werde spätestens wenn Mihaela im Mai wieder da ist nochmal hingehen! Kann es gar nicht erwarten. Gibt’s sowas in Wien eigentlich auch bzw. gibt es die Improtoganisten eigentlich noch? Als ich dann am Abend nach Hause gegangen bin ist mir nicht nur ein Feldhase über den Weg gelaufen sondern auch ein Reh. Das ist einfach durch die Siedlung spaziert und hat sich überhaupt nicht von mir beeindrucken lassen.

Den heutigen Tag hab ich mit Peter verbracht. Erst waren wir in der Fotografiska und haben uns die Martin Parr Fotoausstellung angesehen. Ich mag seinen Humor sehr – und darum geht es in all seinen Bildern. Ich habe schon lange überlegt ein Fotobuch von seinen Fotos zu kaufen und bin so froh mal eine Ausstellung von ihm sehen zu können. Es waren einige seiner Serien ausgestellt, ein bisschen so wie ein „Best of“. Und dann gab es u.a. noch eine Ausstellung der besten Fotos von schwedischen Fotografen aus 2014.

Anschließend sind wir in Södermalm herumgelaufen. Peter hat ein Projekt, bei dem er alle Straßen in Stockholm abgehen will und heute habe ich ihn dabei begleitet. Zum Glück waren wir in einer sehr spannenden Gegend unterwegs. Teile davon haben mich sehr an Hamburg aber auch Zürich erinnert – siehe folgenden Fotovergleich:

Nächste Woche bzw. über Ostern bin ich in Österreich, den nächsten Eintrag wird es dann wohl erst in 2 Wochen geben.
Aber während der Zugfahrt nehm ich mir eventuell Zeit mal wieder einen Beitrag über Schweden zu schreiben – also nicht nur meinen Erlebnissen. Möcht aber nichts versprechen, hab mir für die Zugfahrt so viele Dinge vorgenommen.
So eine 24h Zufahrt vergeht so schnell. Zum Glück fahr ich hin und zurück.

DSC_0016Für alle die den Sonntag damit verbringen meinen Blog zu lesen: heute ist Zeitumstellung. Und wenn du dir nie merken kannst ob die Uhr eine Stunde vor oder zurück gestellt wird teile ich gerne diese Eselsbrücke aus Dagens Nyheter (schwedische Tageszeitung) mit dir. Im Frühling stellt man den Griller vor das Haus – im Herbst dann zurück. Also im Frühling die Uhr VORstellen, im Herbst ZURÜCK.

Das Wetter

Die Sonnenfinsternis habe ich leider nicht gesehen weil es bei uns Hochnebel gab, gestern Abend hat es dann auch wieder zu schneien begonnen – heute liegt eine richtige Schneedecke. Und das nachdem es vorige Woche schon recht frühlingshaft war und über 10°C hatte.

Schon fast das halbe Semester ist um

Einiges hat sich getan in der letzten Woche, aber erstmal eins nach dem anderen.

Am Dienstag war ich mit Katja in der Stadt unterwegs. Ich hab sie vorigen Sommer hier in Stockholm kennen gelernt. Sie hat Geographie studiert und ist in Stockholm aufgewachsen – das Thema unseres Spaziergangs war die physische Geographie Stockholms. War super interessant – wenn auch ein bissl schwierig weil ich viele der Begriffe auf English nicht kenne (auf Schwedisch kannst das sowieso vergessen). Aber sie kennt sich auch fachlich super gut aus und sie kann auch auf Englisch alles erklären. Österreich und die Alpen sind ja eher von Flüssen geprägt während hier das Eis eine größere Rolle gespielt hat und deswegen die Landschafts- und Gebirgsformen anders sind. Das nur als kurz Zusammenfassung.

Am Mittwoch war ich dann bei einer Auktion. Ich hatte am Heimweg mal Plakate gesehen, dass es in der Nähe eine Auktion geben wird – dachte mir ich schau mir das einfach an und mach ein paar Fotos. Es wurden hauptsächlich Orientteppiche, Kronleuchter sowie Bilder und Töpfe versteigert. Alles in allem war es unspannender als ich es mir erhofft hatte. Während der Auktion hab ich mir gar keine Fotos machen getraut weil jede kleinste Bewegung zu einem Kauf führen könnte.
Habe mir das irgendwie so vorgestellt, dass die Leute wild mit ihren Nummern aufzeigen und die Preise nach oben treiben – aber bei dem Angebot war das nicht wirklich der Fall.
Ich hab gehört, dass Flohmärkte in Schweden recht beliebt und vielzählig sind, ich glaube mit Auktionen ist das ähnlich.

Am Donnerstag war dann so eine Art Karrieremesse bei uns auf der Uni in Kista. Die größte IT Karrieremesse des Landes. Angeblich waren auch Studenten aus Lund und was weiß ich woher da. War aber eher nicht so spannend für mich. Was mich jedoch etwas gewundert hat ist, dass die meisten (auch internationalen) Firmen Schwedisch als Grundvorraussetzung haben.
Eine Firma hat im Mai einen Webbkväll – also Webabend, dazu habe ich mich angemeldet. Ich weiß nicht so genau was mich dort erwartet aber irgendwas mit Webentwicklung wird es schon zu tun haben.

Am Samstag Abend haben wir uns das Finale vom Meldodifestivalen angesehen – das ist die Entscheidung wen Schweden zum Songcontest schickt. Auch das war unspannender als ich dachte aber der Abend war sehr nett. Jeder hat was zu Essen und trinken mitgenommen. Den Songcontest im Mai werden wir dann auch alle gemeinsam ansehen.

IMG_20150315_143513Am Sonntag war ich mit Rosemarie wieder im Museum. In der Bonniers Konsthall waren wir. Bonnier ist eine reiche Schwedische Familie die einen Medienkonzern haben – und eben auch ein Museum bei dem man keinen Eintritt zahlt und auch die Führung kostenlos war. War recht cool, vor allem 2 Projekte einer Künsterlin haben mir gut gefallen. Bei einem davon setzte sie quasi einen Privatdetektiv auf sich selber an und läuft in Paris herum – an Orten die sie mag – macht eine Art Stadtführung für den Detektiv.

Gestern Abend hat ein Kollege verbreitet, dass die Chance die Nordlichter zu sehen sehr hoch ist. Es gibt da so einen Index der von 0-9 geht und gestern gab es Werte über 8.5. Die Nordlichter waren im ganzen Land zu sehen, auch ganz im Süden und das ist etwas extrem seltenes. Hab Peter davon erzählt als ich nach Hause gekommen bin und dann sind wir uns Auto und etwas ausserhalb der Stadt gefahren weil man die besser sieht, wenn es rundherum dunkel ist. Das war ein super Erlebnis, die Nordlichter zu sehen! Es war natürlich nicht so extrem wie man es von Fotos aus Lappland kennt, aber immerhin. So feiert man in Schweden also den St. Patricks Day – man färbt den Himmel grün ein ;-)

Sonst hat sich diese Woche hat sich nicht so viel getan, hatte heute Prüfung und jetzt endlich wieder Zeit für andere Dinge. Die erste Hälfte des Semesters ist also mit dieser Woche vorüber – somit sind schon 2 Lehrveranstaltungen abgeschlossen aber eben auch die Hälfte meines Erasmussemesters vorbei :-(. Die erste Prüfung war eine „Hemtenta“ – also eine Zuhauseprüfung. Man bekommt die Angabe einfach per Email zugeschickt und hat 3 Std. Zeit bis man die ausgefüllte Prüfung per Email zurückschickt. Man kann da dann alle Unterlagen, Internet usw. verwenden. Die zweite Prüfung war eine „normale“ also auf der Uni und ohne Unterlagen. Der große Unterschied ist aber, dass wir für die Prüfung 4 Stunden Zeit hatten – aber nicht weil die Prüfung so umfangreich war.

Für die nächsten Tage ist einiges geplant, möchte aber diesmal nicht so viel im Vorhinein verraten. Die letzten Tage war es recht schön und warm, am Wochenende soll es aber wieder Schnee geben.

Heute gibt es die versprochenen Fotos der letzten Wochen die ich nun endlich entwickeln lassen habe.