Nachdem ich nun fast eine Woche hier bin gibt es endlich ein Update. Am Montag war Welcome Day – erst am Institut und am Abend am Uni Campus für alle Incomings. Am Institut sind wir 20 neue Incomings u.a. aus den Niederlanden, Griechenland, Bulgarien, USA, Shanghai und Taiwan sowie ein Kollege von der Uni Wien. Die meisten anderen Erasmusstudenten sind 20 oder 21 Jahre alt – da fühl mich tatsächlich ein bissl alt …
Unserer Institut ist in Kista (und somit als einziges nicht am Campus) situiert wo viele internationale Firmen aus dem IT Bereich ihre Büros haben.
Kista gilt als das größte IT-Zentrum Schwedens, vielleicht sogar Europas. Die Spitznamen Wireless Valley und Science City hat sich Kista durch die Ansiedlung wichtiger IT- und Mobilfunkunternehmen gemacht.

sagt Wikipedia dazu. Das Gebäude, in dem wir beheimatet sind ist sehr neu und super ausgestattet. Es gibt viel Platz zum Arbeiten, einige kleine Besprechungsräume die man buchen kann aber auch einen Essensbereich wo man Kleinigkeiten kaufen kann aber auch Kühlschränke und Mikrowellen wenn man sich was zu Essen mitnimmt. Das Informatik Institut ist übrigens der Fakultät für „Social science“ unterstellt und nicht, wie man vermuten würde, den Naturwissenschaften. Der Studienprogrammleiter hat uns erklärt, dass hier die Interaktion mit den Menschen im Mittelpunkt steht und nicht so sehr z.B. das Programmieren an sich – darum geht’s auf der technischen Uni. In Wien ist Informatik eine eigene Fakultät, die Uni Wien hat aber auch 15 und nicht nur 4 wie die Uni Stockholm.
Ich hab mich ja sehr gefreut, dass ich einen Erasmusplatz bekommen hab, aber anscheinend sind die Informatiker in Wien nicht unbedingt die Menschen mit großem Fernweh (oder wanderlust, wie es so schön auf Englisch heißt) – von 34 Plätzen auf ausländischen Unis sind 5(!) Plätze vergeben (erasmus.univie.ac.at/site/plaetze – dann Informatik als Studienrichtung auswählen).
Beim Welcome Day Event der Uni am Abend waren wir in der Aula Magna am Campus. Dort gab es unterschiedliche Präsentationen u.a. eine Vorstellung der Uni allgemein und wie das Studieren in Schweden funktioniert, Infos zu Ausflügen u.a. nach Lappland, Norwegen usw., über Schwedischkurse (dazu später) und vieles andere. Es war recht gut organisiert und kurzweilig. In der Pause gab es so eine Art Messe und es gab Sandwiches und Getränke. Das ganze hat bis ca. 21h gedauert – als wir gegangen sind hat es gerade leicht geschneit. Es war für mich etwas komisch, dass sich Leute über Schnee freuen, für mich ist das etwas ganz normales, aber wenn man z.B. aus Griechenland kommt nicht unbedingt. Es war auch lustig anzusehen wie unsicher sich manche Leute auf vereisten Wegen bewegen.
Als Austauschstudent kommen wir in den Genuss kostenlos einen Schwedischkurs besuchen zu können. Es gibt natürlich Anfängerkurse (es hat mich ehrlich gesagt gewundert, dass keiner der Erasmusstudenten, die ich bisher getroffen hatte, sich zumindest ein bisschen mit Schwedisch beschäftigt haben) aber auch für alle anderen Niveaus. Dafür gab es heute einen Einstufungstest – bin schon neugierig wie sie mich einstufen. In Wien gibt es sowas übrigens nicht – da müssen sich die Studenten aus dem Ausland den Deutschkurs selber zahlen.
Da ich mich bisher noch nicht soo viel Zeit mit Schweden verbracht habe kann ich noch nicht wirklich viel über kulturelle Unterschiede sagen – aber damit ihr ein bisschen eine Idee davon bekommt zwei Videos dazu: