Diese Woche hat es wieder geschneit und nun ist richtig Winterstimmung aufgekommen. Der Schnee bleibt nun endlich mal ein paar Tage liegen, das kälteste jedoch, das ich bisher hier erlebt habe waren -5°C. Apropos Minusgrade: am Montag habe ich mich mit Kollegen getroffen um zu besprechen ob wir nach Lapland fahren. Dort hat es derzeit um die -15°C, es kann aber auch -30°C haben. Ob nun eine Reise nach Kiruna zustande kommt steht noch in den Sternen. Ich würde mit dem Zug fahren, die anderen aber fliegen und da hängt es eben davon ab, an welchen Tagen es günstige Flüge gibt und dass wir dann eben alle Zeit haben – es ist ein bissl kompliziert.

Vorigen Sonntag waren wir ja wie angekündigt bei der Eiskunstlauf EM. Es war auch ein österreichisches Team dabei. Die waren kurze Zeit auf dem ersten Platz aber nur weil die russischen Paare erst später dran kamen. Da merkt man auch als Laie einen riesen Unterschied.
Martin und ich haben das österreichische Team natürlich lautstark angefeuert, die 2 Schwedinnen neben uns haben dann gefragt woher wir sind – als hätte sich diese Frage nicht von alleine beantwortet ;-). Was mich jedoch eher verwundert hat ist, dass ich das Alter der Damen auf zumindest 60 schätzen würde und wir uns auf Englisch unterhalten haben. Ich glaube nicht, dass viele Österreicherinnen in dem Alter Englisch sprechen. Würde mich interessieren ob es damit zusammen hängt, dass das in Schweden schon länger in der Schule unterrichtet wird oder (auch?) damit, dass fremdsprachige Filme nicht übersetzt werden sondern nur schwedische Untertitel bekommen – man also auch viel mehr mit Englisch konfrontiert ist.
Am Dienstag war mein erster Schwedischkurs. Leider bin ich nicht optimal eingestuft worden und in der Pause wieder nach Hause gegangen. Hab mit der Lehrerin besprochen, dass ich in den höheren Kurs wechseln werde. In dem Kurs waren neben einer anderen Österreicherin auch einige Leute aus Deutschland. Leider wurde in der Pause dann teilweise Deutsch gesprochen, worauf eine der Deutschen meinte, dass sie es hasst, dass „die Deutschen“ überall sind und man auch, wenn man ins Ausland geht um andere Kulturen kennen zu lernen, man ständig Landsleute um sich hat.
Am Mittwoch war ich dann beim Tag der offenen Tür im Jensen Gymnasium. Hab dort mit dem Stv. der Direktorin gesprochen und auch gefragt ob ich mal hospitieren kommen kann – so wie es aussieht kann ich im März im Englisch Unterricht vorbei kommen. Er hat mir dann per Email auch geschrieben ob ich nicht mal supplieren möchte – das wär soo cool wenn ich das machen könnte, mal schauen ob das was wird.
Dieses Gymnasium hat eine internationale Ausrichtung und die Schwerpunkte sind Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung und globale Kooperation. Er hat mir auch gesagt, dass sie immer an Partnerschulen im Ausland interessiert sind und ob ich nicht Schulen in AT kenne die an einer Partnerschaft interessiert sein könnten – mal schauen, werde ein paar Lehrer anschreiben. Wer was weiß, einfach bescheid geben!

Am Donnerstag haben wir uns dann „The Imitation Game“ im Kino angesehen – kann den Film sehr empfehlen. Es geht um Alan Turing, der ein Pionier der Informatik war. Es ist ein Hollywood Film, also man muss nicht unbedingt mit dem Konzept der Turing Maschine vertraut sein um den Film genießen zu können ;-). Der Regisseur ist übrigens Norweger.
Das mit den Lehrveranstaltungen auf der Uni ist nun schon richtig in Gang gekommen. Die Kurse, die ich besuche, sind sehr interessant. Wie schon erwähnt sind die Vorlesungen kaum von denen in AT zu unterscheiden jedoch müssen wir schon während des Semesters Reports bzw. ein Proposal schreiben, diese präsentieren und diskutieren sowie Literatur lesen. Das bin ich von AT nicht gewohnt, es macht mir aber sehr Spaß und interessiert mich. Ich finde es sehr gut wie es hier abläuft weil ich mich sonst während des Semesters nicht so sehr mit der Thematik beschäftigen würde sondern nur für die Prüfung am Ende lernen würde. Ich denke, dass es so viel mehr bringt – ob dem wirklich so ist kann ich wohl erst sagen wenn ich wieder zurück bin.
Gestern und heute scheint zur Abwechslung mal die Sonne. Da war ich dann natürlich motiviert ein bisschen in der Stadt herum zu laufen.
Apropos wo ich wohne. Sundbyberg ist eine eigenständige Stadt, die aber von Stockholm komplett eingeschlossen ist. Ins Zentrum fahre ich erst mit dem Bus (~5min) und dann mit der Tunnelbana (U-Bahn) – das dauert gesamt etwa 30min. Die Station, bei der ich ein- bzw. aussteige heißt Hallonbergen – was übersetzt Himbeerberge heißt. Super idyllisch alles hier ;-)
Morgen findet am Nachmittag die „City Hall Reception“ statt. Die Stadt Stockholm lädt 500 Studenten aus dem Ausland ein das Rathaus zu besichtigen – mit Führung und eben einem Empfang.
Hier die Ankündigung was bzw. wer uns dort erwartet
The reception will be hosted by the President of the Stockholm City Council, Mrs. Eva-Louise Erlandsson Slorach. During the event you will also meet the Vice Mayor for Schools and Education, Mr. Olle Burell, Mrs. Anna Gissler, CEO of Stockholm Business Region Development, Mrs. Maria Fogelström Kylberg, Managing Director at Stockholm Academic Forum and Mr. Teo Strömdahl Östberg, President of the Stockholm Federation of Student Unions. During the welcome ceremony you will receive a brief introduction to the City of Stockholm and its famous City Hall. After the formalities all guests will be invited to a mingle with refreshments.
Bin schon gespannt wie das wird – klingt sehr formell aber auch interessant.