Schon lange rede ich davon, nun ist es so weit – ich mache ein Auslandssemester in Schweden.
Im Juni des vorigen Jahres habe ich bei einem Erasmus Picknick der ÖH teilgenommen um mich mit Leuten, die schon im Ausland studiert haben, anderen Interessierten und Leuten die gerade in Wien ein Erasmussemester machen, zu treffen und über deren Erfahrungen zu plaudern. Hab dann erfahren, dass es gut wäre sich so schnell wie möglich beim Koordinator meines Instituts zu melden, auch wenn man sich erst ab Oktober offiziell anmelden kann. Eigentlich wollte ich lieber über das Geographie Institut nach Schweden gehen, die haben aber keine Partneruni in Schweden, dann eben über Informatik nach Stockholm.
Na gut, dann eben mal den Koordinator eine Email schreiben und nachfragen wie das so läuft bzw. bei ihm vorbei kommen und ihn persönlich davon überzeugen, dass ich der Geeigneteste des Instituts bin den man nach Stockholm schicken kann (keine Ahnung ob das sonst überhaupt wen interessiert hat …). Die Überzeugungsarbeit war schnell geleistet, im Oktober sollte ich wieder kommen wenn ich die offizielle Bewerbung ausfüllen kann. Obwohl bis Mitte Oktober noch gar nix fix war hab ich natürlich schon jedem von meinen Plänen erzählt. Im Juli natürlich auch schon einen Schwedisch Kurs besucht und mich ab sofort ein bisschen intensiver mit dem Land und den Leuten auseinander gesetzt. Im August hab ich dann eine Interrail Reise durch Deutschland, Dänemark und Schweden unternommen und konnte dort dann erstmal meine frisch erworbenen Sprachkenntnisse zum Einsatz bringen – also theoretisch. War auf meiner Reise natürlich auch in Stockholm, war aber bei weitem nicht die schönste bzw. interessanteste Stadt – aber daran sollte es auch nicht scheitern.
Zurück gekommen von der Reise startete bald der Fortsetzungskurs in Schwedisch und all die Erasmus Formalitäten waren bald unter Dach und Fach.
Da in Schweden das Semester schon Mitte Jänner beginnt, und nicht wie in Österreich im März, kann ich Vorlesungsprüfungen Ende Jänner nicht absolvieren. Das weiß ich natürlich schon im Vorhinein und mache dementsprechend nur 2 geblockte Lehrveranstaltungen. Gar keine so unangenehme Erfahrung für die Uni mal ein bissl weniger zu machen ;-).
Apropo Lehrveranstaltungen: als ich nachgesehen habe was an der Stockholms Universitet in Informatik so angeboten wird fand ich auf der Website 2 Informatik Institute – eines hatte für mich sehr interessante Lehrveranstaltungen die im Bereich digitale Medien, Webentwicklung uä. angesiedelt sind, das läuft aber in Kooperation mit der KTH (kungliga tekniska högskolan – also quasi die TU). Auf Nachfrage auf der Uni erfahre ich, dass ich diese als Erasmusstudent nicht besuchen kann.
Na gut, dann eben diese langweilig klingenden, theoretischen Lehrveranstaltungen und dann eben nur so viel wie notwendig. Aber bei einem Auslandssemester geht’s ja nicht NUR darum viel auf der Uni zu lernen. Wirklich.
Stockholm soll dafür bekannt sein, dass es extrem schwierig ist ein Zimmer zu finden. Die Studentenverbindungen haben Studentenheime wofür sie die Zimmer verlosen. Ich hab im ersten Durchgang keines bekommen und daher übers Internet nach WG Zimmern gesucht. Ich hatte Glück und konnte schon recht bald ein Zimmer finden, recht in der Nähe vom Informatik Campus – der ist außerhalb der Stadt und nicht dort, wo ALLE anderen Studenten sind. Jetzt werd ich auf der Uni also hauptsächlich mit Informatikern in Kontakt sein, mal schauen wie das wird. Ich bin ja sehr froh in Wien auch Geografie und Pädagogik zu studieren.
Ich bin nun also mit dem Zug von Wien nach Stockholm aufgebrochen um mein Auslandssemester anzutreten. Mit dem Zug weil ich aus Umweltgründen nicht fliege, wenn es sich vermeiden lässt.

Wenn ich das erzähle, fragen alle ob ich das mache um mehr Gepäck mitnehmen zu können – das war eigentlich nicht meine Intention, ich war aber sehr überrascht wieviel da zusammen kommt wenn man nur das Zeug mitnimmt, von dem man glaubt es zu benötigen. Na gut, das Bettzeug nimmt auch vakuumiert viel Platz ein und das Meiste ist Gewand, trotzdem hatte ich nicht damit gerechnet, dass es soo viel wird.

Fast 24h war ich unterwegs, die erste Etappe bis Hamburg hab ich geschlafen und die restliche Zeit hab ich gearbeitet – die Zeit ist sehr schnell vergangen und ich war sehr produktiv. Die Reise verlief allgemein sehr unkompliziert, würde ich wieder so machen!


Ich wohne hier nun also bei Peter in einer neuen Wohnung. Hab ein recht kleines Zimmer kann aber natürlich auch das große Wohnzimmer nutzen bzw. haben wir einen Schrankraum. Peter ist 39, hat Biologie studiert und arbeitet im Naturhistorischen Museum. Sein Spezialgebiet sind Vögel und da sind wir natürlich auf den Neusiedlersee zu sprechen gekommen. Er war sogar schon dort als er mal beruflich in Österreich war (und natürlich das Naturhistorische Museum besucht hat) und hat mir ganz begeistert erzählt, dass er im Nationalpark einen Großtrapp gesichtet hat.
Heut werde ich mal versuchen eine Schwedische Sim Karte zu bekommen damit ich hier auch unterwegs surfen kann (Google Maps ist in einer neuen Stadt sicher super wichtig) und mal die Gegend erkunden. Weiß noch gar nicht wo der nächste Supermarkt ist.
Das war’s mit meinem ersten Eintrag. In den nächsten Wochen erwarten euch die Geschichten meiner Erlebnisse aber auch allgemeines über Schweden und was halt sonst noch so dazu passt.